Karneval in Recife und Olinda - die größten der Welt
**Karneval in Recife und Olinda – Die Größten der Welt**
Für die Coburgerin Nini Beyersdorf, die Organisatorin des Coburger Sambafestivals, ist es eine immense Ehre, beim Karneval in Recife mit ihrer Band auftreten zu dürfen. Schließlich handelt es sich beim Karneval in Recife um den größten Straßenkarneval der Welt. Ein gigantisches Fest, das jährlich bis zu zwei Millionen Besucher anzieht, die in den Straßen Recifes und der Nachbarstadt Olinda tanzen und feiern.
Beim „Galo da Madrugada“ (Hahn der Morgendämmerung) führt ein riesiger Hahn den größten Karnevalszug der Welt durch die Stadt. Dieser symbolisiert den Stolz und die Identität Recifes. Die Feier wird von den Klängen des Frevo, des Maracatu und der Ciranda begleitet. Typisch sind die bunten Schirmchen der Tanzgruppen, die mit ausgeklügelten Choreografien den Zug begleiten. Der „Galo da Madrugada“ beginnt am Samstag vor Karneval, dem „Sábado de Zé Pereira“.
Recife, eine Hafenstadt im Nordosten Brasiliens mit 1,6 Millionen Einwohnern, verdankt ihren Namen den Felsenriffen, die die Strände schützen. Der bekannte Stadtstrand „Boa Viagem“ ist besonders an den Wochenenden gut besucht. Aber auch weitere Strände wie Porto de Galinhas, 60 Kilometer südlich, oder Mangue Seco, 25 Kilometer nördlich, eignen sich hervorragend für ein erfrischendes Bad. ‚Es ist zu beachten, dass Haiangriffe in der Region relativ häufig sind und auch Todesfälle verursachen können.
Das Klima ist tropisch feucht, mit den meisten Regentagen von Mai bis Juli. Die Temperaturen liegen ganzjährig bei 30 Grad.
Recife, die Hauptstadt des Bundesstaates Pernambuco, hat eine reiche und vielfältige Geschichte. Gegründet im Jahr 1537 von den Portugiesen, entwickelte sich die Stadt schnell zu einem wichtigen Handelszentrum aufgrund ihrer strategischen Lage an der Küste des Atlantischen Ozeans. Der Zuckerrohr-Anbau in Pernambuco machte Recife zu einer wohlhabender Stadt.
Im 17. Jahrhundert erlebte Recife eine bedeutende Veränderung, als die Niederländer 1630 die Kontrolle über die Stadt übernahmen. Unter der Führung von Johan Maurits von Nassau-Siegen erlebte die Stadt eine kulturelle Blütezeit, während die Niederländer bedeutende architektonische und wissenschaftliche Entwicklungen förderten. Diese Zeit wird oft als das „Niederländische Goldene Zeitalter“ in Recife bezeichnet und hinterließ viele Spuren in der Architektur und Kultur der Stadt.
Nach dem Rückzug der Niederländer 1654 fiel Recife wieder unter portugiesische Kontrolle. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Stadt verschiedene Phasen der Entwicklung, die stark von der Zuckerrohrproduktion und dem Sklavenhandel beeinflusst waren. Die afrikanischen Kulturen, die durch den Sklavenhandel nach Brasilien gebracht wurden, haben einen tiefgreifenden Einfluss auf die lokale Kultur, Musik und Küche.
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Recife weiter, mit Industrialisierung und Urbanisierung, und wurde zu einem wichtigen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum in Nordostbrasilien. Heute ist die Stadt bekannt für ihre vielseitige Kultur, lebendige Musikszene, den Karneval und historische Stätten.
Recife ist auch für seine einzigartigen Straßen und Kanäle bekannt, die der Stadt den Beinamen „Venedig Brasiliens“ eingebracht haben. Die Mischung aus Geschichte, Kultur und modernem Lebensstil macht Recife zu einer faszinierenden Metropole im Nordosten Brasiliens.
Erwähnenswert ist auch die Nachbarstadt Olinda, Sitz des Erzbischofs. Der Gründer der Befreiungskirche, Helder Camara, liegt dort begraben. Die herrliche barocke Architektur verhalf Olinda 1982 zum UNESCO-Welterbe.
Olinda zählt ca. 380 Tausend Einwohner und gehört zur Mesoregion Recife
Der parallel zum Karneval in Recife stattfindende Karneval in Olinda gehört ebenfalls zu den größten Umzügen Brasiliens. Rund 500 Karnevalsgruppen ziehen mit bis zu einer Million Besuchern durch die Straßen. Typisch sind die „Bonecas gigantes“, riesige Puppen aus Pappmaché.
Zurück nach Coburg: Beim Sambafestival, das 2025 vom 11. bis 13. Juli stattfindet, steht ein Gegenbesuch des Frevo-Stars aus Recife an. André Rio und sein Orchester revanchieren sich mit einem Auftritt beim Coburger Festival! Übrigens ist das Sambafestival in Coburg mit bis zu 200 Tausend Besuchern das größte weltweit – wenn bam die Karnevalsveranstaltungen in Brasilien herausnimmt!